„Alles ist geplant. Nichts ist so, wie es scheint. Alles ist miteinander verbunden.“

„Alles ist geplant. Nichts ist so, wie es scheint. Alles ist miteinander verbunden.“ So beschreibt Prof. Dr. Butter die Grundlagen von Verschwörungstheorien. Herr Butter nahm als Referent an der ersten Veranstaltung des Wissenschaftsforums Baden-Württemberg 2020 zum Thema „Verschwörungstheorien – Gift für die Demokratie?“ teil. Aufgrund der Corona-Pandemie werden immer mehr Stimmen im Land lauter, die Verschwörungstheorien verbreiten. Deshalb hat sich das Wissenschaftsforum dazu entschlossen einen Online-Talk zu diesem Thema zu veranstalten. Herr Butter, Kenner historischer Verschwörungstheorien und aktueller Verschwörungsansätze, führte alle Interessierte in die Geschichte der Verschwörungstheorien ein, gab Tipps zum Umgang mit Menschen, die an solche Theorien glauben und thematisierte den Begriff „Verschwörungstheorien“. Gleich zu Beginn seines Vortages korrigierte er den gängigen Fehlglauben, dass Verschwörungstheorien eine neue Erscheinung seien, sondern erklärte, dass es sie schon immer gab und es sogar normal war daran zu glauben.

Für Butter sind Verschwörungstheorien auf drei Arten gefährlich. Zum einen sind sie ein Motor der Radikalisierung, die dann wiederum zu Gewalt führen kann. Zum anderen bringt das Leugnen medizinischen Wissens Leben in Gefahr und zu guter Letzt ist es eine Bedrohung für jegliche Staatsform, da man entweder gar nicht mehr wählen geht oder sich der vermeintlich „wahren Ideologie“ zuwendet, die nicht mit dem Staatswesen vereinbar ist. Mit seiner Sicht auf eine lange historische Perspektive sieht Herr Butter für Deutschland derzeit hinsichtlich Verschwörungstheorien noch keine größere Gefahr. Die Zahl der Menschen, die an solche Theorien glauben hat nicht zugenommen, sondern die Menschen sind sichtbarer und auch schriller geworden. Corona bringt die schon vorherrschende Veranlagung der Menschen zum Vorschein, weil sie sich nun in einer Situation befinden, in der sie sich positionieren und sich zu Wort melden müssen.

Jetzt stellt sich noch die Frage: Wie redet man mit jemandem, der an solche Theorien glaubt? Herr Butter ist der Meinung, dass man mit Widerlegungen immer wieder mal dafür sorgt, dass falsche Annahmen beseitigt werden können. Man sollte sich offen zeigen und in ein Vier-Augen-Gespräch gehen und sich die Argumente ernsthaft anhören, aber auch dagegen argumentieren. Prinzipiell sollte man seinem Gegenüber immer zu einem Reflexionsprozess anregen und ihn über seine eigenen Aussagen nachdenken lassen.

Butter sagte, es müsse in jedem Fall mehr über die Ursache von Verschwörungstheorien gesprochen werden und die Menschen besser für solche Fälle geschult werden, damit sie mit solchen Situationen umgehen können. Herr Butter wünscht sich, dass dieses Problem auch von der Politik mehr Aufmerksamkeit erfährt.